Host: Barbara
Barbara ist der dienstälteste Linux
-Server im Netz. Die Maschine begann Anfang der 90er des 20. Jahrhunderts u.Z. als Allround-Server, der (in alphabetischer Folge) DNS, FTP, GOPHER, HTTP, NNTP, PPP (Dialin und Dialout), SMTP, UUCP, WAIS und X zur Verfügung stellte. Dies war das Experimentier-Feld und gewissermaßen die Lern-Umgebung
, in der ich mich mit den verschiedenen Diensten weiter vertraut machte.
Alldieweil die Vernetzung seinerzeit mittels Netware realisiert war und es mir - nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Anforderungen bzw. Installationen meiner Kunden und Auftraggeber - wichtig war, möglichst viele Ressourcen (Dateien ebenso wie Geräte, bspw. die Drucker) gemeinsam nutzen zu können, wurde nach einer anfänglichen DLD (Deutsche Linux Distribution
) Installation bald auf Caldera
umgestellt: Dort war die Netware
-Verbindung sozusagen eingebaut (und funktionierte nach meiner Teilnahme an deren Beta-Test Programmen auch weitestgehend).
So lief die Maschine mit einem AMD 486/40 und Linux-Kernel 1.2.13 bis Anfang 2002. Dann schied der Prozessor in einer langen und betrüblichen Agonie dahin. Bei einer genaueren Untersuchung stellte sich heraus, daß er offenbar einen qualvollen Hitzetod erlitten hatte, nachdem sich der aufgeklebte Lüfter gelöst hatte. Zwar ließ die Maschine sich nach jedem zunächst unerklärlichen Absturz problemlos neu starten. Doch nach etwa einem bis zwei Tagen tat sich wieder nichts und der Reset-Knopf mußte gedrückt werden. Etwas frustrierend, wenn die normalen uptime
Werte eigentlich mindestens mehrere Monate betrugen.
Von ihren vielfältigen Aufgaben hatte Barbara im Laufe der Jahre den weitaus größten Teil ohnehin bereits an andere Maschinen abgegeben; zum Teil, weil das auf's Ganze gesehen sinnvoller war, zum Teil, weil aktuelle Programm-Versionen für den alten 1.2.13
Kernel nicht mehr verfügbar waren (und mit vertretbarem Aufwand auch nicht kompilierbar und lauffähig gemacht werden konnten).
In den zehn Jahren zwischen Anschaffung der Maschine und der dann auftretenden Notwendigkeit ihrer Reparatur waren indes nicht nur die Prozessoren schneller geworden. Vor allem waren die Anschluß-Leisten (Slots) auf den Haupt-Platinen geändert worden, statt (8/16 Bit) ISA nun (32 Bit) PCI. Zudem hatten die Hersteller auch das Layout der Mutterbretter sowie der Geräte-Gehäuse geändert (sogenannter ATX Formfaktor
). Langer Rede kurzer Sinn: Barbaras Hardware mußte komplett ausgetauscht werden (d.h. neu angeschafft). Und damit verbunden wurde dann auch gleich das Betriebssystem und die zugehörigen Bibliotheken auf einen aktuellen Stand gebracht. Die SCSI-Platten wurden zum Teil in Christine umgesetzt, zum Teil auf Halde
gelegt.
Heuer läuft neben den named
, pppd
und wwwoffled
Dämonen auch ein Fax-Server hier; eine Funktionalität, die von Katharina übernommen wurde, damit jener WinDOS-Rechner nicht länger unnütz Strom verbrauchen muß. Durch ein (selbstverständlich externes) Fax-Modem werden hier eingehende Telefaksimiles entgegengenommen und ausgehende versandt. Letzteres ist mittels eine schlichten Mail2Fax Scripts realisiert, das ich in die Postfix
Konfiguration eingebunden habe, so daß dieser Service von allen Maschinen aus genutzt werden kann, ohne daß dort separate FAX-Software installiert werden müßte.
Daneben arbeitet regelmäßig noch ein Hintergrund-Prozeß, der mittels cron
angestoßen wird: Da Barbara sich die meiste Zeit ihres Lebens ohnehin furchtbar langweilt, darf sie zur Beschäftigung die htdig
Datenbanken aktualisieren, in denen alle möglichen System-Dokumentationen, Gewebe-Seiten usw. im Volltext recherchierbar sind (alles in allem ca. 250.000 lokale Dokumente). Auf die Ursprungs-Daten greift Barbara dabei via NFS und SMB zu (jeweils mittels automounter
temporär eingebunden), je nach dem, auf welcher Maschine die Daten physisch abgelegt sind.
Prozessor | Betriebssystem | Peripherie | Hauptaufgaben |
---|---|---|---|
AMD Athlon(tm) II X2 250 Processor | 2.6.32-21-generic #32-Ubuntu SMP | 4 GB RAM; 2*80 GB IDE-Platten; 1000 MBit (LAN) 100 MBit NIC (DSL); Tastatur/Maus/Monitor mittels Master View CPU Switchgemeinsam mit anderen Maschinen |
DSL/Internet-Verbindung; Firewall; FTP/HTTP Proxy/Cache; DNS- und SMTP-Server für LAN Domäne |